DIE WEIDE

LEBENSZYKLEN

 

SEELISCHE BOTSCHAFT

Viele sah ich kommen und gehen. Ich genoss die ekstatische Zeit der süßen Blüten, sommerliche Fülle und Fruchtbarkeit, die Erntezeit, das Zusammenkommen und Feiern. Genauso kenne ich das Kahlwerden, das Sich-Zurücknehmen, Melancholie und schmerzlichen Abschied, das Aufgehen im Namenlosen, wenn die Zeit dafür gekommen war und der Kreis sich schließen möchte. All dies bezeuge ich: Das Werden und Vergehen. Auch dir kann ich helfen alte Kleider abzulegen und offen zu werden für das Mysterium des sich erneuernden Lebens. Ich fühle mit Dir, wenn Du dabei Schmerz erlebst, denn ich kenne ihn aus eigener Anschauung.

 

Gib Dich dem Lebensstrom hin!

BRAUCHTUM

Die am Übergang zwischen Land und Wasser wachsende Weide wird traditionell als Schwellenbaum zwischen Leben und Tod gesehen. Sie ist mit dem Mond assoziiert, mit Weiblichkeit, Magie, Wiedergeburt, Trauer, Hoffnung und Kunst. Oft spielst sie eine Rolle bei den Jahreskreisfesten(Austreiben des Winters, Palmkätzchen zu Ostern) Aus Weidenzweigen fertigte man Wünschelruten und Hexenbesen!

 

VERWENDUNG

Die Ruten der Weiden wurden früher zum Flechten von Körben, Zäunen, für Holznägel und als Dachdeckung verwendet. Interessant ist die Möglichkeit mit Weidenstecken "lebendige" Gebäude von beachtlicher Höhe zu bauen. (siehe die Dome von Marcel Kalberer) Weidenrinde ist ein wichtiges traditionelles Heilmittel bei Entzündungen, Wunden und Schmerzen. Die Rinde enthält den Wirkstoff Salicylsäure, der auch in Aspirin enthalten ist.. In seine natürlichen, gebundenen Form in der Rinde ist es jedoch deutlich verträglicher. Weidenrindentee wird in Form von Umschlägen, Bädern und Salben bei rheumatischen Beschwerden, Infektionen, Hautausschlägen und Rückenschmerzen eingesetzt. In der Bachblütentherapie hilft Willow pessimistischen Menschen. In der Küche können die jungen Blätter und Samen der Weide in Salaten und Suppen gegessen werden.