
KRAFTTIERTROMMEL
Ein Freund von mir wollte mir dabei zusehen wie ich eine Trommel bespanne. Ich hatte den Holzrahmen (Silberpappel und die Haut (Ziege) bereits vorher bearbeitet. Eigentlich mag ich es ja gar nicht wenn mir jemand dabei zusieht wie ich etwas mache. Ich fühle mich dann beobachtet und werde unsicher. Aber ich hab ihn doch angerufen und gesagt, wann ich vorhabe die Trommel zu bauen. Ich bereitete den Raum vor in dem wir die Trommel bespannen wollten. Immer mehr beginne ich den Trommelbau mit einem bewussten Ritual und bitte die Elemente, Wesen, Ahnen und Seelen den Bau zu begleiten und zu unterstützen. Während wir darüber sprachen wie ich es anstelle die Haut über den Rahmen zu spannen merkte ich, dass ich eigentlich gar nicht so schlecht im Erklären bin. Ich zeige wie ich es mache und lasse die Menschen einfach tun und unterstütze dann wenn Hilfe gebraucht wird. So kam es, dass diese Trommel von meinem Freund bespannt wurde unter meiner Anleitung. Es war ein toller Vormittag und ich glaube es hat uns beide sehr bereichert. Nach dem Spannprozess durfte die Trommel bei mir trocknen. Aber ich spürte, dass diese Trommel mit noch etwas eigen wollte.
Schon lange überlegte ich, dass ich die Trommeln gerne bemalen würde. Ich hatte die Kindertrommel versucht mit Acrylfarben zu bemalen, aber es gefiel mir eigentlich nicht sonderlich. Acrylfarbe war mir persönlich zu wenig natürlich. Für meine Trommeln hatte ich die Vision sie mit urigen Bildern zu bemalen, gleich einer Höhlenmalerei. Irgendwie spürte ich, dass diese Trommel nicht mehr zu mir gehörte. Sie gehörte bereits meinem Freund. Also rief ich ihn an und fragte ob ich die Trommel bemalen dürfte. Nach seinem OK kaufte ich Farbpigmente und experimentierte mit Öl und Leim. Das Bemalen machte mir wirklich, wirklich Freude. Ich malte mit den Fingern und ließ mich führen. Heraus kam dieses urige KRAFTTIER. Anfangs war ich etwas enttäuscht. Aber ich ließ es länger auf mich wirken und bemerkte, dass das Tier sein Wesen veränderte. Je nachdem was man sehen wollte oder konnte war es ein Schwein, ein Büffel, eine Kuh oder einfach ein uriges Fabelwesen. Mir fiel auf, dass es mich selbst widerspiegelte und sich darin meine Gefühle widerspiegelten. Als ich die Trommel und das gemalte Tier mit einem gewissen Stolz betrachtete wuchs seine Schönheit in mir. Und umgekehrt, als ich beschloss das Tier schön zu finden wuchs in mir der Stolz auf mein Werk. Nichts desto Trotz, es war nicht meine Trommel. Ich hatte sie nicht bespannt und ich übergab sie meinem Freund. Sie darf jetzt bei ihm leben und sich spielen lassen.
Wenn wir gut auf unser Gefühl achten - Wenn wir das ehren und achten was unser Innerstes uns sagt, was unser Herz will - Dann sind wir wahrlich frei!
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